Als Veranstalter des Zurich Youth Masters liegt uns die nachhaltige Entwicklung unseres Sports sehr am Herzen. Gerade als Nachwuchsturnier sehen wir uns hier in einer besonderen Verantwortung, da die Jugendlichen durch ihr Verhalten und ihren Umgang mit den Pferden die Zukunft unseres Sports prägen werden. In diesem Sinne wollen wir in einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess im Rahmen aller vier Nachhaltigkeitsaspekte eintreten. Wir arbeiten an Massnahmen im Bereich der sozialen, ökonomischen, ökologischen und kulturellen Nachhaltigkeit.
Der soziale Aspekt unseres Turniers wird oft unterschätzt. Wir halten ihn aber für sehr wichtig. Während einer knappen Woche kommen fast 200 junge Reiterinnen und Reiter aus über einem Dutzend Ländern zusammen, um sich gemeinsam mit ihren Pferden im Wettkampf zu messen. Dabei entstehen Freundschaften, die oft ein Leben lang halten. Die sozialen Medien verstärken diesen Effekt noch. Angesichts der geopolitischen Probleme, der sozialen Spannungen und des teilweisen aufkeimenden Nationalismus kann dieser soziale Effekt über Grenzen und Sprachen hinweg nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Zu den sozialen Aspekten unseres Sports zählen wir auch die Ethik. Der Umgang des Menschen mit dem Pferd hat sich in den letzten hundert Jahren stark verändert. Wurden zu Grossvaters Zeiten die Springpferde noch unter der Woche für den Transport ausgespannt und abends in die Stände gestellt, so pflegen wir heute einen ganz anderen Umgang mit unseren hochsensiblen Hochleistungssportlern, unseren Pferden. Ohne eine tiefe Beziehung zum Pferd, aus der das notwendige Vertrauen erwächst, sind Höchstleistungen nicht mehr möglich. Um pferdegerechte Bedingungen auf und um die Turnierarenen zu fördern, aber auch um neue Impulse zu erhalten, wollen wir uns mit allen relevanten Stakeholdern austauschen. Nur gemeinsam können wir Fortschritte erzielen. Es ist uns ein grosses Anliegen, das Thema Ethik im Pferdesport positiv zu gestalten. Deshalb werden wir 2023 erstmals einen «Horse Welfare»-Preis verleihen.
Wirtschaftlich steht die nachhaltige Sicherung des Turniers im Vordergrund. Dazu wollen wir junge Pferdesportbegeisterte begeistern, damit sie in Zukunft dieses grossartige Turnier selbst organisieren können. Wir «Senioren» werden den Jungen als Coaches und Mentoren zur Seite stehen, gerade damit auch die Finanzen nachhaltig gesichert sind.
Ökologisch stehen wir ohne Zweifel vor grossen Herausforderungen. Unser Turnier verursacht gerade durch seine Internationalität CO2-Emissionen. Die Energiegewinnung durch die fachgerechte Entsorgung des Mistes bringt wieder CO2 Reduktionen. Zu überwiegen mag es aber derzeit nicht. Wir suchen nach den richtigen Intensivierungen, Technologien und organisatorischen Anpassungen, um unsere CO2 Bilanz zu verbessern. Wir bleiben am Ball.
Das Zusammenleben von Pferd und Mensch wurde schon immer in der Kunst festgehalten. Kulturell hat das Pferd als Kulturgut in den letzten Jahrzehnten jedoch nicht an Aufmerksamkeit gewonnen. Wir möchten dazu beitragen, jungen Künstlern eine Bühne zu bieten, um ihre Werke einem interessierten Publikum zu präsentieren.
